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Julian Bliss ist einer der besten Klarinettisten der Welt und mit Solokonzerten genauso erfolgreich wie als Kammermusiker, im Jazz oder als Leiter von Meisterkursen. Unermüdlich erweitert er sein musikalisches Spektrum und gewinnt neue Zuhörerkreise für sein Instrument. Als Gastdozent begeistert er Generationen von Klarinettenschülern. Er war maßgeblich an der Entwicklung der sogenannten Leblanc Bliss Klarinetten, bezahlbarer guter Instrumente für Fortgeschrittene, beteiligt.
Der in Großbritannien geborene Julian Bliss begann bereits im Alter von vier Jahren Klarinette zu spielen. Er studierte in den USA an der University of Indiana und in Deutschland bei Sabine Meyer.
Die stilistische Vielfalt und Qualität seiner Musik sind Ausdruck seiner breitgefächerten künstlerischen Fähigkeiten. Rezitale und Kammermusikprojekte führten ihn zu den führenden Festivals und Konzertsälen der Welt, u. a. zum Menuhin Festival Gstaad, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, nach Verbier, in die Wigmore Hall London und das Lincoln Center New York.
Als Solist spielt er Konzerte mit Sao Paolo Symphony, dem Royal Philharmonic Orchestra, Chamber Orchestra of Paris, BBC Philharmonic Orchestra, Auckland Philharmonia und London Philharmonic Orchestra.
2012 gründete er das Julian Bliss Septett. Die Programme dieser Formation sind inspiriert vom King of Swing, Benny Goodman, sowie von kubanischer und brasilianischer Musik und sorgen für ausverkaufte Häuser in den USA, im Ronnie Scott’s London und im Concertgebouw Amsterdam.
Seine kürzlich erschienenen Einspielungen fanden weltweite Beachtung und wurden von der Fachpresse enthusiastisch gefeiert. Besonders hoch gelobt wurde seine Aufnahme von Mozart und Nielsen Klarinettenkonzerten mit der Royal Northern Sinfonia. Auf seiner zuletzt erschienenen Kammermusik CD spielt er Schubert und Schumann zusammen mit der Sopranistin Ailish Tynan und dem Pianisten Christopher Glynn. Mit dem amerikanischen Pianisten Bradley Moore veröffentlichte er eine Rezital CD mit Werken
Im Gespräch mit Astrid Braunsperger gibt Julian Bliss ein paar persönliche Einblicke:
Nationalität: Großbritannien
Instrument: Klarinette
Erstmals bei den Musiktagen Mondsee: 2013
– Was ist für Dich das Besondere in Mondsee und worauf freust Du Dich heuer besonders?
Die Musiktage Mondsee sind ein unglaublich spezielles Festival. Die Möglichkeit, mit anderen herausragenden MusikerInnen in so einer bezaubernden Umgebung Musik machen zu dürfen, ist wirklich ein Privileg. Vom Moment meiner Ankunft in Mondsee ist es eine einzige Freude, mit meinen Musikerfreunden zusammen zu sein. Mondsee ist immer ein absoluter Höhepunkt in meinem Konzertkalender!
– Auf welchem Instrument spielst Du?
Ich spiele eine Leblanc Klarinette – ein individuell für mich angefertigtes Instrument: Ich habe mit Leblanc die letzten 14 Jahre an der Entwicklung der Instrumente gearbeitet, und durch diesen Prozess war es mir möglich, meine Klarinette ganz nach meinen Wünschen zu gestalten. Ich bin Leblanc sehr dankbar für meine perfekte Klarinette!
– Hast Du einen Leitspruch?
Niemals aufgeben!
– Das mache ich gerne, wenn ich mich entspanne:
Ich habe wieder mit dem Laufen begonnen, als ich vor wenigen Jahren in Mondsee war. Das klingt jetzt vielleicht nicht vordergründig nach Entspannung, aber es hilft, den Kopf frei zu bekommen, und es ist auch großartig, an der frischen Luft zu sein!
– Wenn ich nicht Musiker geworden wäre, wäre ich…
Ich kann mir ein Leben ohne Musik nicht vorstellen, also habe ich darauf keine Antwort! Ich glaube, ich hätte mich immer in der Musikwelt wiedergefunden, entweder als Pianist, oder vielleicht sogar mehr in der Aufnahmetechnik- oder Musikproduktionsschiene.
Geboren in Graz, studierte Richard Galler bei Johann Benesch und Milan Turkovic. Er war Preisträger bei nationalen und internationalen Wettbewerben, ist seit 1987 Solofagottist der Wiener Symphoniker und seit 2004 als Professor an der Universität für Musik kund darstellende Kunst Wien tätig. Rege Kammermusiktätigkeit mit Künstlern wie Christian Altenburger, Ernst Kovacic, Rainer Honeck, Franz Bartholomey, Patrick Demenga, Marie Luise Neunecker, Gerald Pachinger, Milan Turkovic oder Radovan Vlatkovic. Mitwirkung bei Kammermusikfestivals in Lockenhaus, St. Gallen, Pablo Casals Festival in Prades, Risör (Norwegen), Uusikaupunki (Finnland). Seit 2010 Nachfolger von Milan Turkovic beim Bläserquintett „Ensemble Wien-Berlin“. Als Solist trat er mit Dirigenten wie Rafael Frühbeck de Burgos, Georges Pretre, Wolfgang Sawallisch, Vladimir Fedosejev und Leopold Hager auf. Zahlreiche Rundfunkaufnahmen und Produktionen sowohl solistisch als auch kammermusikalisch.
Die Schweizer Geigerin Esther Hoppe hat sich in den letzten Jahren als Solistin wie auch als Kammermusikerin einen Namen als stilsichere und virtuose Geigerin gemacht, die ihre stupende Technik stets in den Dienst der Musik stellt.
Nach Studien in Basel, Philadelphia (Curtis Institute of Music), London und Zürich gewann sie 2002 den 1. Preis beim Internationalen Mozart-Wettbewerb in Salzburg. Anschliessend gründete sie das Tecchler Trio, mit dem sie bis 2011 intensiv konzertierte und mehrere erste Preise an wichtigen Wettbewerben gewann, allen voran 2007 den 1. Preis am Internationalen ARD-Wettbewerb München. Von 2009 bis 2013 war Esther Hoppe 1. Konzertmeisterin des Münchener Kammerorchesters, welches sie in vielen Konzerten auch selber leitete. Seit 2013 unterrichtet sie als Professorin für Violine an der Universität Mozarteum Salzburg.
Im Rahmen ihrer Konzerttätigkeit tritt Esther Hoppe an Festivals in Lockenhaus, Luzern, Davos, Gstaad, Delft, Sevilla, Prussia Cove oder an der Styriarte Graz auf. Tourneen führen sie in alle Länder Europas, in die USA, nach Japan, mit Auftritten im Concertgebouw Amsterdam, in der Wigmore Hall London, im Grossen Saal des Mozarteums Salzburg, im Herkulessaal München, im Grossen Saal des Tschaikowsky-Konservatorium Moskau, im Wiener Konzerthaus und im Konzerthaus Dortmund.
Zu ihren Kammermusikpartnern gehören Clemens und Veronika Hagen, Christian Poltéra, Heinz Holliger, Elisabeth Leonskaja, Alexander Lonquich, Aleksandar Madzar, Francesco Piemontesi und Ronald Brautigam.
Esther Hoppe trat als Solistin mit vielen Orchestern auf, unter anderem mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem Münchener Kammerorchester, dem Orchester Les Siècles Paris, der Deutschen Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz, dem Kammerorchester Basel, dem Zürcher Kammerorchester und dem Musikkollegium Winterthur.
Nach einer 2014 veröffentlichten, von der Presse hochgelobten Aufnahme mit dem Pianisten Alasdair Beatson mit Werken von Mozart und Strawinsky, erscheint Anfang 2017 die Fortsetzung bei Claves Records mit Sonaten von Mozart und Poulenc. Auch diese Aufnahme erhält beste Kritiken. Weitere CDs sind bei Virgin Classics, Neos, Concentus Records und Ars Musici erschienen.
Esther Hoppe spielt auf einer Violine von Gioffredo Cappa aus dem Jahre 1690.
Sie lebt mit ihrer Familie in Zürich.
Ramón Ortega Quero gilt als einer der spannendsten Musiker seiner Generation und in seinem Fach zu den weltweit gefragtesten Instrumentalisten.
Am Konservatorium seiner Heimatstadt Granada erhielt Ramón Ortega Quero schon früh seine Ausbildung bei Miguel Quirós. Als Zwölfjähriger wurde er ins Andalusische Jugendorchester aufgenommen. Eine wichtige Hürde nahm der Oboist im Jahr 2003, als ihn der Dirigent Daniel Barenboim ins „West-Eastern Divan Orchestra“ aufnahm. Internationale Aufmerksamkeit als Solist erreichte der junge Spanier erstmals, als er im September 2007 zum Ersten Preisträger beim ARD-Wettbewerb in München ausgerufen wurde.
Im Frühjahr 2008 wurde er zum Solo-Oboist des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks unter Chefdirigent Mariss Jansons ernannt und arbeitet dort seitdem regelmäßig mit weltbekannten Dirigenten wie Riccardo Muti, Herbert Blomstedt, Sir Colin Davis, John Eliot Gardiner, Daniel Barenboim oder Bernhard Haitink zusammen.
Ramón Ortega Quero ist auf den wichtigsten Bühnen Europas zu Gast. So konzertierte er in den vergangenen Spielzeiten bei zahlreichen, namhaften Orchestern, darunter dem Konzerthausorchester Berlin, dem MDR Sinfonieorchester Leipzig, der NDR Radiophilharmonie Hannover, dem Sinfonieorchester Basel, dem Zürcher Kammerorchester, dem Wiener Kammerorchester, dem Münchner Kammerorchester, der Kammerakademie Potsdam und dem São Paulo SymphonyOrchestra. Mit verschiedenen Kammermusikpartnern (darunter Elena Bashkirova, Kit Armstrong, Mitsuko Uchida, Herbert Schuch und Sebastian Manz) war er in den Konzertsälen von Wien, Salzburg, Baden-Baden, Düsseldorf, Frankfurt, Berlin, Hannover, Valencia, Köln, Vancouver und auf den internationalen Festivals in Gstaad, Jerusalem, den Londoner Proms, dem Lucerne Festival, dem Heidelberger Frühling, dem Mozartfest Würzburg und dem Rheingau Musik Festival zu hören, sowie beiden Festspielen Mecklenburg-Vorpommern, bei denen ihm in 2013 der Publikumspreis verliehen wurde. Zu seinen weiteren Partnern gehören unter anderem Janine Jansen, Guy Braunstein und Tabea Zimmermann.
Im April 2015 spielte Ramón Ortega Quero die Uraufführung des ihm gewidmetenOboenkonzerts „Legacy“ des Spaniers Oscar Navarro.
In der Saison 2019/20wird Ramón Ortega Quero u.a. in der Elbphilharmonie Hamburg, dem Concertgebouw Amsterdam, in Zürich, Basel und in Spanien zu hören sein. Er wird kammermusikalisch gemeinsam mit dem Amaryllis Quartett und im Trio mit Kit Armstrong und Franziska Hölscher musizieren. Als Solist wird er zu Gast bei den Heidelberger Philharmonikern sein und gemeinsam mit der Kammerakademie Potsdam beim Mozartfest Würzburg gastieren.
In der Saison 2018/19 spielte Ramón Ortega Konzerte mit den Düsseldorfer Symphonikern, der Kammerakademie Potsdam, dem Bachorchester Leipzig, dem Kristiansand Symfonieorkester. Im Februar 2019 war er für eine ausgedehnte Tournee wieder in Japan zu Gast und hat dort neben Rezitalen in Tokyo und Hyogo gemeinsam mit dem Japan Century Symphony Orchestra und dem Yamagata Symphony Orchestra musiziert.
In der Saison 2010/11 war er durch die European Concert Hall Organisationzum „Rising Star“ ernannt, welcheihn in die großen Konzertsäle Europas (Brüssel, Luxemburg, Wien, Salzburg, Hamburg, Amsterdam und andere) führte und wo er von Publikum und Presse allerorts begeistert empfangen wurde.
Bereits für seine Debut-CD „Shadows“ (SOLO MUSICA) wurde er 2011 mit dem ECHO Klassik ausgezeichnet, 2012 erhielt Ramón Ortega Quero erneut den ECHO Klassik, gemeinsam mit seinen Kollegen Sebastian Manz, Marc Trenel, David Alonso und Herbert Schuch für die Kammermusikeinspielung des Jahres. Weitere Aufnahmen mit ihm sind bei GENUIN gemeinsam mit der Kammerakademie Potsdam sowie der Pianistin Kateryna Titova erschienen.Bei EDEL wurde 2015 „Bach: New Oboe Sonatas“ veröffentlicht, seine aktuelle CD „variation5“ mit dem gleichnamigen Bläserquintett ist im Sommer 2017 ebenfalls bei EDEL erschienen. Im Sommer 2019 hat er gemeinsam mitder Flötistin Ana de la Vega eine neue CD mit Doppelkonzerten für Flöte und Oboe mit den Trondheim Soloists aufgenommen, die beim Label Pentatone erscheinen wird.
Ramón Ortega Quero ist FellowshipPreisträger des Borletti-Buitoni Trustin London.
Christian Poltéra, Violoncello
Christian Poltéra, 1977 in Zürich geboren, erhielt Unterricht bei Nancy Chumachenco sowie Boris Pergamenschikow und studierte später bei Heinrich Schiff in Salzburg und Wien.
Als Solist arbeitet er mit führenden Orchestern zusammen wie z.B. dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Los Angeles Philharmonic, den Münchner Philharmonikern, dem Oslo Philharmonic Orchestra, dem BBC Symphony Orchestra, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Santa Cecilia Orchestra Rom, dem Chamber Orchestra of Europe, dem Orchestre de Paris, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen und der Camerata Salzburg. Dabei gehören Dirigenten wie Riccardo Chailly, Christoph von Dohnányi, Bernard Haitink, John Eliot Gardiner, Paavo Järvi und Andris Nelsons zu seinen Partnern.
2004 wurde er mit dem Borletti-Buitoni Award ausgezeichnet und als BBC New Generation Artist ausgewählt. Christian Poltéra widmet sich auch intensiv der Kammermusik mit Musikern wie Mitsuko Uchida, Christian Tetzlaff, Gidon Kremer, Lars Vogt, Leif Ove Andsnes, Kathryn Stott, Esther Hoppe, Ronald Brautigam, dem Zehetmair, Artemis, Belcea und dem Auryn Quartett.
Zusammen mit Frank Peter Zimmermann und Antoine Tamestit bildet er ein festes Streichtrio, das Trio Zimmermann, das in den bedeutenden Musikmetropolen zu Gast ist.
Ferner tritt er bei renommierten Festivals wie Salzburg, Luzern, Edinburgh, Berlin, Wien, Schleswig-Holstein und London (Proms) auf. Seit 2013 ist Christian Poltéra künstlerischer Leiter der Kammermusiktage in der Bergkirche Büsingen.
Christian Poltéras zahlreiche Aufnahmen spiegeln sein vielseitiges Repertoire wider und sind vielfach ausgezeichnet worden (u.a. BBC Music Magazine Award, Gramophone Choice, Diapason d’Or de l’Année). Cellokonzerte von Dvorak, Walton, Hindemith, Schostakowitsch, Dutilleux, Lutosławski, Martinu und Ligeti gehören ebenso dazu wie Sonaten von Mendelssohn, Fauré und Saint-Saens. Mit dem Trio Zimmermann hat er Einspielungen mit Werken von Mozart, Beethoven, Bach, Hindemith und Schönberg vorgelegt.
Christian Poltéra ist Dozent an der Hochschule Luzern. Er gibt regelmässig Meisterkurse und ist Juror an verschiedenen Cellowettbewerben, u.a. beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD in München. Zudem hat er Urtext-Ausgaben für den Henle-Verlag herausgegeben.
Christian Poltéra spielt ein Violoncello von Antonio Casini aus dem Jahr 1675 und das berühmte „Mara“ Stradivari von 1711.
Claudius Müller studierte bereits während der Schulzeit am Institut zur Früh-Förderung musikalisch Hochbegabter an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover und erhielt parallel dazu Unterricht bei Christian Lampert. Es folgte ein Diplom- und Masterstudium an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin bei Marie-Luise Neunecker. Claudius Müller ist mehrfacher Preisträger nationaler und internationaler Wettbewerbe, darunter 2002 und 2004 der Internationale Wettbewerb „Audi Mozart!“ in Italien und 2006 der Hochschulwettbewerb der Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen. 2006 wurde er mit dem Prätorius Musikpreis Niedersachsen (Förderpreis) ausgezeichnet. 2008 gewann er im Rahmen des Schleswig-Holstein Musik Festivals den Förderpreis der Sparkassen-Finanzgruppe.
Von 2004 bis 2006 war Claudius Müller Praktikant in der Sächsischen Staatskapelle Dresden, 2007/2008 Stipendiat der Orchester-Akademie der Berliner Philharmoniker. In den Jahren 2007 und 2008 spielte er im Schleswig-Holstein Festival Orchestra. Von 2008 bis 2012 war er Solohornist des Philharmonischen Orchesters der Hansestadt Lübeck, von 2013 bis 2018 Solohornist im Staatsorchester Stuttgart. Der Liebe wegen zog es ihn nach München, wo er seit 1. September 2018 im Münchner Rundfunkorchester die Stelle des Stellvertretenden Solohornisten inne hat und wo er für die Spielzeit 2020/2021 auf die Position Solo-Horn berufen wurde.
Als Solist konzertierte er mit zahlreichen professionellen und Liebhaber-Orchestern, er gab Kammermusikkonzerte u.a. bei den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und beim Schleswig-Holstein Musik Festival.
Claudius Müller war Stipendiat der Jürgen-Ponto-Stiftung und der Studienstiftung des deutschen Volkes.
Ulrich Wolff lernte ursprünglich Geige, später kam der Kontrabass dazu – weil er in seiner Heimatstadt in einem kleinen Kammerensemble mitwirkte, in dem ab und zu auch ein Kontrabass gebraucht wurde. Je nach Bedarf spielte er beide Instrumente. Dass er dann schließlich Kontrabassist wurde, lag an zwei ambitionierten Lehrern, die ihn zu diesem Beruf motivierten. Ulrich Wolff studierte bei Rainer Zepperitz an der Hochschule der Künste in Berlin. 1977 war er Mitglied des von Leonard Bernstein geleiteten Weltjugendorchesters in Seoul und Tokio, im folgenden Jahr fing er bei den Berliner Philharmonikern an.
Von 1981 bis 1985 unterbrach er seinen Dienst, um als Erster Solo-Kontrabassist unter Sergiu Celibidache im Radio-Sinfonieorchester Stuttgart zu spielen. Außerdem musizierte er von 1997 bis 1999 im Orchester der Bayreuther Festspiele und wirkt in vielen Kammermusikensembles mit, so dem Ensemble Berlin, das er mitbegründete, und dem Philharmonischen Streichoktett. Außerdem trat er gemeinsam mit Isaac Stern, dem Auryn Quartett und dem Philharmonia Quartett Berlin auf. Seine besondere Liebe gilt der Alten Musik, die er von Kind an pflegt.
Ulrich Wolff, der Mitglied des Ensembles »Musica Antiqua Köln« war und derzeit zum Concerto Melante gehört, beherrscht auch das Spiel auf historischen Intrumenten wie dem Violone in D und G sowie der Viola da Gamba. In zahlreichen Meisterkursen engagiert er sich für den musikalischen Nachwuchs. Seit 2005 unterrichtet er an der von Claudio Abbado gegründeten Gustav Mahler Akademie im italienischen Potenza. Auch ein großer Teil seiner Freizeit gehört der Musik. So beschäftigt sich Ulrich Wolff mit Quellenforschungen zu Werken und liest musikhistorische Literatur. Seine liebste außermusikalische Beschäftigung ist das Wandern in den Bergen.
Im Gespräch mit Astrid Braunsperger gibt Ulrich Wolff ein paar persönliche Einblicke:
– Das ist für mich das Besondere an den Musiktagen Mondsee:
Zuallererst freue ich mich auf die Kammermusikpartner und insbesondere auf meine Freunde vom Auryn Quartett. Wir kennen uns ja schon lange. Ich habe in meinem Leben schon mit vielen Ensembles gespielt, kenne aber kein einziges, das während der Proben so gut nonverbal kommunizieren kann! Es bleibt bei fast immer bei einem Gespräch in Tönen. Das ist absolut faszinierend! Mit Andreas habe ich schon die Schulbank gedrückt und Lehrer in den wilden 70er Jahren zur Verzweiflung gebracht, was wir beide heute sehr bereuen. Auch freue ich mich darauf an einem Ort zu musizieren, wo andere ihren Urlaub verbringen. Das hat seinen ganz besonderen Reiz! Wir Musiker müssen meist in großen Städten leben, zumindest wenn man in einem Orchester spielt. Denn wir wollen ja in langen Wintern und grauem Wetter in den Städten den Bewohnern das Leben mit Musik verschönern und bereichern. Deswegen genieße ich besonders diese traumhafte sommerliche Atmosphäre am See zwischen den Bergen und dem Duft der Wiesen und Wälder. Das gibt mir eine ungeheure Kraft und Inspiration. Hier fällt mir Beethovens sprichwörtliche Naturliebe ein: „Froh bin ich wieder einmal in Gebüschen, Wäldern, unter Bäumen, Kräutern, Felsen wandeln zu können, kein Mensch kann das Land so lieben wie ich. Geben doch Wälder, Bäume, Felsen den Widerhall, den der Mensch wünscht.“ Ich bin überzeugt, dass er tatsächlich im ganz wörtlichen Sinne diesen „Widerhall“ gehört hat und er ihm ganz konkret als Vorlage für seine Werke diente. Natürliche physikalische Schwingungsgesetze wie der Tag-Nacht-Rhythmus, der Wechsel der Jahreszeiten und der Mondphasen, bestimmt durch die Schwingungen der Himmelskörper, haben schließlich das Leben auf der Erde entstehen lassen. Daraus sind der Gesang des Windes, des Wassers und der Lebewesen entstanden. Deswegen reagieren unsere Ohren so überaus sensibel auf die hörbaren Schwingungen der Töne. Sie sind durch die Charakteristika der Intervalle „belebt“ und erstaunlich unlogisch, wie schon Pythagoras erkannt hat. Ähnlich wie die Schwingungen der Himmelskörper geben auch die Intervalle unseres Tonsystems immer noch Rätsel auf. Bei keinem Saiteninstrument lassen sich die leeren Saiten perfekt stimmen (wegen des „pythagoreischen Kommas“). Am schlimmsten äußert sich das beim Klavier, dass ein Klavierstimmer nur bändigen kann, wenn er sowohl die Terzen als auch die Quinten minimal ver-stimmt. Weil das Tonsystem der Intervalle belebt und nicht ebenmäßig ist, kann wirklich am besten nur die die menschliche Stimme perfekt intonieren. Warum das die Natur oder der liebe Gott so vorgesehen hat, ist ein großes ungelöstes Rätsel. So gerne wüsste ich, was Beethoven zu diesem Thema wohl gesagt hätte. Denn ER ist auch verantwortlich dafür, dass die Kontrabassisten von seiner dritten Sinfonie an die Bünde an ihren Instrumenten damals in Wien weggeschnitten haben, die bis dahin üblich waren! Ganz bestimmt auch noch bei seinem Septett. Später, bei seinen immer kühner werdenden Modulationen in entfernte Tonarten, hätten die Bässe mit Bünden, wegen der dadurch nur schlecht temperierbaren Töne, einfach nur scheußlich geklungen!
Und noch ein Beethoven–Zitat anlässlich des Corona-Virus, der gerade die Menschheit voll im Griff hat und hoffentlich auch etwas Positives bewirkt: „Die Kreuze im Leben eines Menschen sind wie die Kreuze in der Musik: sie erhöhen.“
– Auf welchem Instrument spielst Du?
Ich spiele auf einem Kontrabass von Giovanni Battista Grancino von 1695.
– Hast Du einen Leitsatz?
Bleibe immer offen für neue Erkenntnisse und neugierig wie ein kleines Kind. In der Musik gibt es keine endgültige Wahrheit, sie lebt immer nur in der Zeit in der sie gerade erklingt.
– Das mache ich gerne, wenn ich mich entspanne:
In Haus und Garten werkeln, jegliche Bewegung in der Natur, Lesen, Schach und Skat spielen, nicht zuletzt auch zu Hause mit der Familie oder allein Musizieren – just for fun!
– Wenn ich nicht Musiker geworden wäre…
Damals nach dem Abi hatte ich mich parallel zur Musikhochschule auch für die Fächer Geschichte und Architektur beworben. Für beides interessiere ich mich heute noch.