Bartolo Musil
Künstlerische Ausbildungen und Entwicklungen laufen selten so linear ab, wie es in gängigen Lebensläufen den Anschein hat, und sind natürlich auch niemals abgeschlossen. Einige Eckpfeiler, die aus dem typischen Wirrwarr aus Inspiration, sprunghaften Entwicklungsschüben, zäher technischer Arbeit, aber auch Stagnation und Frustration herausragen, möchte ich jedoch erwähnen: mein Kompositionsstudium bei Iván Eröd und Erich Urbanner; mein Gesangsstudium bei Gertraud Berka-Schmid, Walter Berry und Thomas Quasthoff sowie die wichtige gesangstechnische Schulung, die ich danach – schon als junger Profisänger – bei Michael Aspinall und Giacchino Zarrelli in Italien erhielt.
Schon als Jugendlicher und junger Erwachsener hatte ich das Glück, Kompositionsaufträge von bedeutenden Veranstaltern, z.B. dem Wiener Musikverein, dem Wiener Konzerthaus oder dem Carinthischen Sommer zu erhalten.
Auch als Sänger habe ich früh begonnen und im Alter von zwölf Jahren am Klagenfurter Stadttheater in einer großen Knabensopran-Rolle debütiert. Dann, als Bariton, bin ich mit großen solistischen Aufgaben z.B. im Musikverein und im Konzerthaus Wien, an den Opernhäusern von Frankfurt und Magdeburg, in der Berliner Philharmonie und dem dortigen Konzerthaus, beim Carinthischen Sommer, den Antikenfestspielen Trier, dem Chigiana-Festival in Siena, dem RadioKulturhaus Wien und bei einigen anderen wichtigen europäischen Veranstaltern aufgetreten und habe bei Rundfunk- und CD-Produktionen mitgewirkt.
Inzwischen ergibt es sich immer öfter, dass beide musikalischen Tätigkeiten ineinanderfließen, wie etwa beim diesjährigen Carinthischen Sommer, wo ich eigene Kompositionen selbst uraufführte.
Ich habe in beiden Disziplinen internationale Preise gewonnen und mich auch nicht gescheut, mein Spektrum noch weiter auszuweiten und mich als Kabarettist, Chansonnier, Musikvermittler und Lyrikübersetzer zu betätigen.
Die künstlerische Forschung ist ein weiterer aufregender Kontinent, den ich im Rahmen eines künstlerischen Doktorats an der Kunstuniversität Graz (Thema: das Zusammenwirken von Sprache und Musik in der Lied-Interpretation) bereisen konnte. Die Ergebnisse dieser Forschung präsentiere ich u.a. im Rahmen von Gesprächskonzerten, einem schwierigen Format, das mir aber sehr am Herzen liegt und das mir immer besser gelingt.
2015 wurde ich als Professor an die Universität Mozarteum in Salzburg berufen.
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