Leise Töne an idyllischen Gestaden – 30 Jahre Musiktage Mondsee
Das Kammermusikfestival am wunderschönen Mondsee ist vor allem András Schiff zu verdanken. Es war 1989, als der weltberühmte Pianist und Dirigent die gleichnamige Gemeinde im Salzkammergut für sich entdeckte und beschloss, hier alljährlich mit den Musiktagen Mondsee einen hochkarätigen Klangzauber zu veranstalten. Ein Festival, das in kürzester Zeit große internationale Bedeutung erlangte: In Mondsee, diesem malerischen Ort mit seiner faszinierenden Geschichte und Tradition, gastierten unter Schiffs Ägide zwischen 1989 und 1998 etwa Cecilia Bartoli, Oleg Maisenberg und Peter Schreier.
Nach Julia Stemberger und Christian Altenburger und danach dem unvergessenen Musiker Heinrich Schiff übernahm 2010 das vielfach preisgekrönte Auryn Quartett die künstlerische Leitung der Musiktage. Das deutsche Streichquartett ist regelmäßig in den großen Konzerthäusern dieser Welt zu hören: im Wiener Musikverein und in der New Yorker Carnegie Hall oder in der Londoner Wigmore Hall. Seinen Musikern wurden zudem herausragende Instrumente zur Verfügung gestellt: Matthias Lingenfelder (Violine) spielt z. B. eine Stradivari von 1722, die einst dem legendären Joseph Joachim gehörte.
Für das 30-jährige Jubiläumsfestival konzipierte das Auryn-Quartett ein Programm, das um die Fixsterne Gabriel Fauré und Franz Schubert, die „Meister der leisen Töne“ eben, kreist. Neben Faurés Werken wie seinem Requiem, der Dolly Suite oder seinem letzten Werk, dem Streichquartett e-Moll, op. 121 (1924) sind auch Werke von Saint-Saëns (u. a. „Der Karneval der Tiere“) zu erleben. Franz Schubert wiederum findet sich im Programm unter anderem mit mehreren Streichquartetten, etwa „Der Tod und das Mädchen“ (D 810), Liedern, geistlichen Werken oder Klaviersonaten (etwa D 894). Außerdem sind in den Konzerten Werke von Debussy, Schumann, Mozart, Copland oder Henry Purcell zu hören.
Unter den eingeladenen Künstlern finden sich 2018 in Mondsee Stars wie etwa Kammersänger Robert Holl; die Pianisten Elisabeth Leonskaja, Ferhan & Ferzan Önder, Markus Schirmer und Stefan Stroissnig; die Schweizer Geigerin Esther Hoppe; der wunderbare Wiener Schauspieler Joseph Lorenz; die Bratschistin Veronika Hagen (sie spielt die sogenannte „Paganini“, die 1731 von Stradivari für den „Teufelsgeiger“ angefertigt wurde; der junge Cellist Christian Poltéra, ein Shootingstar der Klassikwelt; und die feinfühlige Harfenistin Godelieve Schrama.
Diese Musikerinnen und Musiker – und viele mehr – wurden eingeladen, um in einzigartigen Konstellationen in Mondsee zu proben und zu konzertieren.
Als Composer in Residence ist die junge Französin Camille Pépin in Mondsee zu erleben. Die 1990 geborene Komponistin wurde in den letzten Jahren in ihrer Heimat mit Musikpreisen geradezu überhäuft.
Die Jubiläumssaison der Musiktage Mondsee wird also intensiv, aufregend, musikalisch ganz großartig – und nicht nur leise.
Dieser Text wurde freundlicherweise vom Magazin SIMSKultur zur Verfügung gestellt.
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